So machst du deine Wohnung in null Komma nichts katzensicher
Bald zieht deine Katze ein – höchste Eisenbahn also, deine Wohnung katzensicher zu machen. Als Katzeneltern sind wir jetzt dran, unsere Fellnasen wie Kleinkinder vor sich selbst und ihrer unermüdlichen Neugierde zu schützen.
Klar, unsere Welt kann für die kleinen Rabauken ganz schön aufregend sein – aber an der ein oder anderen Ecke auch gefährlich. Gefahren, die wir auf den ersten Blick gar nicht für voll nehmen. Die aber Brüche, Verbrennungen, Vergiftungen, Ersticken und Ertrinken provozieren und viel zu oft ein tödliches Ende nehmen. Denn auch wenn es ihnen allzu gern nachgesagt wird: Katzen haben keine sieben Leben, sondern nur eins. So weit wollen wir es nicht kommen lassen! Mit ein paar Kniffen bereitest du deine Wohnung in null Komma nichts katzensicher für deinen neuen Mitbewohner vor.
„Was riecht hier so verkohlt?“ Obwohl ich immer im Zimmer bleibe bei brennenden Kerzen, ist mir einmal was entgangen: dass Riku um den Tisch schlich und seinen freudig gestreckten Schwanz in die Flamme tunkte. Keinen Mucks hat er gesagt, aber sein Fell war (zum Glück nur oberflächlich) angekokelt.
Eine Portion Sicherheit für deine Katze(n!)
Jagen, rennen, springen, toben – dafür sind Katzen einfach geschaffen. Bei dem Temperament leuchtet es ein, dass tödliche Langeweile, Frustration und Stress immer wieder dafür sorgen, dass Katzen Unfälle heraufbeschwören. Sie werden einfach unendlich kreativ, wenn sie nicht genug Abwechslung bekommen… Kabel, Waschmaschine und Plastiktüten werden zu Spielzeug umfunktioniert. Ihre waghalsigen Aktionen können sie so weit treiben, dass sie probieren, durchs Fenster oder die zufallende Tür auszubüchsen – da sind schwere Quetschungen, Brüche und Ersticken vorprogrammiert.
Dabei will dein Liebling doch nur eins: deine Aufmerksamkeit. Täglich möchte sie mindestens 10 Minuten von dir beschäftigt werden, und das mit Abwechslung! Mit einer zweiten Katze schlägst du in der Hinsicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: 1. Deine Katze vereinsamt nicht (auch Katzen können Depressionen bekommen!). Yumi und Riku kuscheln tagsüber immer miteinander, wenn ich nicht da bin – zum Anbeißen süß! Und 2. fangen die Artgenossen gegenseitig ihre Blödeleien ab und beschäftigen sich auch mal ohne deine ständigen Bemühungen. Das bedeutet für dich, dass du unbesorgt auf die Arbeit gehen kannst – und wenn du wiederkommst auch mal Zeit zum Beine hochlegen hast.
Wenn die beiden Katzen sich vor ihrem Einzug noch nicht kennen, ist es an dir als Katzenmami oder Katzenpapi, sie nach den ersten Tagen zusammenzuführen und Schritt für Schritt zu sozialisieren. Das Gleiche machst du, damit sich deine Katze und dein Hund beschnuppern und sie sich in deinem Beisein sogar mit deinem Kind vertraut macht. Denn auch das Zusammenführen deiner Liebsten wird euch in dem Rahmen alle eine große Portion Sicherheit geben.
Nachschlag in puncto Sicherheit gefällig?
Wenn du das schon einleuchtend fandest, habe ich noch eine Wunderwaffe für dich parat: Freigang. Wo könnte sich eine Katze mehr austoben als an der frischen Luft, wo sie die Gegend erkunden, auf Bäume klettern, Erde unter die Krallen schaufeln und Vögel zwitschern hören kann – und wenn’s gut läuft auch schmecken. Choco liebt ihren riesengroßen Spielplatz so sehr, dass sie immer ausgeglichen nach Hause kommt und die einzige von meinen Dreien ist, die (ohne animiert zu werden) kein Bock auf Spielchen hat. Für sie bedeutet draußen sein Lebensqualität, und für mich als Katzenmami dadurch Sicherheit hinsichtlich ihrer mentalen Gesundheit. Die zu dir und deiner Katze passende Entscheidung, ob sie Freigänger wird oder Wohnungskatze bleibt, kannst du mit meinem hier verlinkten Beitrag fällen.
Aber jetzt zu einem ganz anderen und doch genauso wichtigen Punkt: zu dir! Die Tipps, die du dir gleich abholst, schützen neben deiner Katze nämlich auch deine geliebten Sachen. Zum Beispiel bis dein Neuankömmling gelernt hat, dass deine Couch kein Nagelstudio ist – und es viel cooler ist, seine Krallen an den in der Wohnung verteilten Alternativen zu wetzen. Der erste Trick, der deine Möbel verschont, ist deshalb: Kratzbäume* und andere Kratzmöglichkeiten aufstellen! Um deine Katze an sie zu gewöhnen, kannst du den Stamm zum Beispiel über ihrer Kopfhöhe mit Baldrian* oder Katzenminze einreiben. Glaub mir: Davon werden sie angezogen wie Magnete vom Kühlschrank.
Na dann, auf geht’s – machen wir deine Wohnung picobello katzensicher, bevor dein neuer Mitbewohner einzieht:
Checkliste: Deine katzensichere Wohnung
Checkliste für Freigänger: So wird auch dein Garten katzensicher
Und falls deine Katze doch mal schneller eine Dummheit begeht als du gucken kannst und sie mit Verbrennungen, Brüchen, Ertrinken, Vergiftungen oder anderen Gefahren kämpft – gibt dir mein Beitrag Erste Hilfe für Katzen die nötige Portion Wissen mit einer ordentlichen Prise Selbstvertrauen.
Mit „katzensicher“ rettest du Leben
„Was soll schon passieren“. Vielleicht kommt dir der ein oder andere ja Tipp übertrieben vor. Wenn ihre Katzeneltern sie ernster genommen und sich auf ihre Katze eingestellt hätten, wären allerdings schon viele Katzenleben verschont geblieben. Deshalb nochmal ohne beigemischte Späße: Die Gefahren sind real – und du kannst ihnen die Luft rausnehmen. Und zwar ohne dich einzuschränken.
Wie hat mein Papa mir als Kind gefühlte siebenhunderteinundachtzig Mal gepredigt: 99 Mal geht alles gut und beim 100. Mal passiert’s dann. Sorge lieber vor, als dass dich am Ende eine verletzte, fürs Leben gezeichnete Katze mit ihren erschöpften, gefühlt Basketball-großen Augen anguckt. Du weißt ja jetzt, wie’s gelingt. Also: Bye, bye, Gefahren!
So wild war Baby-Choco:
Freiheitsdrang ist mein zweiter Vorname. Hätte es mehr Gelegenheiten gegeben, wäre ich ohne drüber nachzudenken bei jeder aus dem Fenster gesprungen. Seitdem ich mich als kleine Katze aus einem in die Freiheit gemogelt habe, sind angekippte Fenster in meiner Gegenwart tabu.
Damals stand Papa sogar direkt neben mir – aber was will er schon machen, wenn ich wie eine Kanonenkugel durch den Spalt schieße… und tschüss! In meinen Adern pulsiert diese Leidenschaft für die Natur immer noch – und zwar so stark, dass ich sogar Türen öffne, um in das Zimmer mit dem offenen Fenster einzubrechen!