4 No Go’s für Katzeneltern: Pfoten weg von diesen Alltagssünden
Wusstest du, dass von für uns Menschen total alltäglichen Sachen eine Gefahr für deine Katze ausgehen kann?
Damit solche Fettnäpfchen nicht ganz schnell bedrohlich für sie werden, lass uns gleich mal schauen, wie wir sie umgehen. Während dir mancher Schnickschnack nicht fehlen wird, wenn er dein Zuhause verlässt, kannst du andere Gewohnheiten ganz leicht durch unbedenkliche ersetzen.
1. „Die sieht doch gesund aus“
…und verhält sich „normal“? Schön und gut, aber wusstest du, dass Katzen wahre Meister im Vertuschen von Krankheiten sind? Selbst wenn es ihnen schlecht geht, sieht und merkt man ihnen das selten an.
Bevor deine Katze also alles Mögliche mit sich rumschleppt und leidet: Ab zum Tierarzt, und das mindestens einmal pro Jahr zum Check-up. Abtasten, in den Mund gucken, wiegen, dann noch impfen, die Wurmkur to go und fertig.
In nur fünf Minuten gehst du somit auf Nummer sicher, dass Krankheiten frühzeitig erkannt und behandelt werden können.
Minuten
2. Falsch verstandene Krallenroutine
„Eine Katze mit bunten Krallen – das sieht ja soooo witzig aus!“ – und ist maximal gesundheitsschädlich für sie.
Um Nagellack aufzutragen und zu trocknen, müssten ihre Krallen übrigens herausgedrückt werden (seeehr unangenehm!). Außerdem besteht die Gefahr, dass deine Katze die Farbe dann mit ihren Zähnchen abkratzt und die giftige Substanz verschluckt.
Deinem kleinen Stinker Nagellack aufzutragen ist also ein gefährlicher Trend aus den gehypten Reels und deshalb ein absolutes Tabu. Heißt ja auch Nagellack und nicht Krallenlack. You know better!
Auch keine Alternative dazu sind Cat Claw Clips. Verzichte auf die aufsteckbaren Plastikkappen für die Krallen doch bitte zum Wohl deiner Katze und konzentriere dich auf deine eigenen Krallen. Rawrrr 😉
Die Dämpfe von Nagellack und -entferner können deiner Katze genauso gefährlich werden, wenn die Maniküre für dich selbst gedacht ist. Nutze beim Nägellackieren deshalb das Badezimmer mit geschlossener Tür, lüfte dabei oder danach ordentlich durch und lass erst danach deine Katze wieder in Badnähe.
Wenn also Mani und Pedi, dann nur mit den Tricks, die ich dir als Krallenschneiden-Guide zusammengefasst habe.
Und wenn du deinem Schnurrer nach der nicht so heiß geliebten Pediküre was Gutes tun möchtest, probiert doch mal ein Spa-Treatment extra für Katzen aus. Das ist nicht nur eine tolle Alternative zu dem ganzen Katzen-Beauty-Wahn, sondern auch noch richtig süß mit anzusehen, wie deine Katze tatsächlich genießt!
3. LOL – nur deine Katze lacht nicht
Schon klar, Katzen können nicht lachen. Worauf ich hinaus will, ist was anderes.
Ich gebe dir ein Beispiel: So süß das für uns Zweibeiner auch aussieht, Katzen gehören nicht in Kostüme. Ganz bestimmt gibt es auch hier Ausnahme-Vierbeiner, die es genießen, betüddelt zu werden oder sich zumindest nicht daran stören. In der Natur der meisten Katzen liegt es hingegen, dass sie sich unwohl und eingeengt fühlen und am liebsten flüchten möchten.
Auch in Massen konsumiert: Tik Tok Trash, der auf den ersten Blick zum Schießen erscheint (ich erwische mich selber noch ab und zu dabei). Auf den zweiten Blick sind so einige Inhalte aber eher zum Erschießen. Denn was manche vermeintliche Katzeneltern ihren Tierbabys zumuten, ist nichts anderes als Tierquälerei.
Fast schon ein Trend geworden ist es z. B. eine Zeit lang, seiner Katze einen Sticker auf den Kopf zu kleben. Das Ergebnis: Die Katze schwankt rückwärts und versucht vergeblich, sich den Fremdkörper runterzureißen.
Ganz ehrlich? In einem unüberlegten Moment habe ich vor ein paar Jahren mal das entfernte Etikett eines Geschenkes auf Yumis Kopf geklebt. Wieso? Frag mich bitte nicht… Es ist mir bis heute hochgradig unangenehm, weil ich die Bilder kaum aus meinem Kopf bekomme: Yumi, wie sie wie von der Tarantel gestochen losrennt, jault, ihre Gesicht ohne Erfolg an ihrer Pfote reibt. Sie war so irre schnell, dass ich sie nicht mal einfangen konnte, um ihr den Schnipsel abzunehmen. Wie mein Herz da gepocht hat, willst du gar nicht wissen. Und wie ihr kleines Herz erst gepumpt haben muss…
Letztendlich ist der Aufkleber nach zwei Minuten von allein abgefallen. Bis dahin war es für alle Beteiligten aber einfach nur schlimm. Und was es noch schlimmer gemacht hat: Es war unnötig. Menschengemacht. Von mir gemacht.
Merke: Generell alles, was nicht der Natur einer Katze entspricht und nur zur Belustigung von uns Menschen und gegen ihren Willen passiert, ist für deine Katze tabu.
Achte im Umgang mit deiner Katze also bitte einfach darauf, wobei sie unruhig wird oder sich sogar wehrt. Naja, du weißt schon: Alles, was in ihrem Verhalten anders ist als sonst. Und am besten denken wir vorher einmal mehr darüber nach, ob unsere vermeintlich witzigen Aktionen auch noch so witzig für uns wären, wenn wir vier Pfoten, Fell und einen viel kleineren Körper hätten.
4. Ernährung auf die leichte Schulter nehmen
Ob du’s glaubst oder nicht: Wir Katzeneltern sind nicht nur Dosenöffner! Mit den felligen Vierbeinern kommt eine reichliche Portion Verantwortung. Denn genauso giftig wie einige Pflanzen können auch Lebensmittel für Katzen sein.
Auch wenn sie manches dank ihrer Instinkte gar nicht erst probieren, ist es wichtig, dass du nach dem Kochen und Naschen nichts rumliegen lässt. Verstaue deine Leckereien dort, wo sie deiner Katze nicht zugänglich sind.
Von Schokolade, Avocado & Co. sind schon Bruchteile lebensbedrohlich.
Genauso gefährlich: Katzen auf Diät zu setzen. Sollte deine Katze auch vom berühmten Schwabbelbauch heimgesucht werden, nimm es nicht auf die leichte Schulter (im wahrsten Sinne, denn angehoben zu werden kann für schwerere Katzen auch ganz schön unbequem sein), sondern hole dir unbedingt einen ärztlichen Rat ein. Futterart und -menge berechnen dir ExpertInnen genau auf deine Katze abgestimmt, und den ein oder anderen Tipp für gesunde Bewegung gibt’s on top.
Damit der Schwabbelbauch nicht zu körperlichen Beschwerden führt, ist an der Stelle deine Disziplin als Katzenelternteil gefragt. Denn du kennst deinen Schützling – er wird seine Ernährung mit Sicherheit nicht aus Vernunft selber umstellen.
Also: Katzenernährung ist keine Wissenschaft, solang du nicht alles auf eigene Faust durchziehst (als Beispiel: deine Katze einfach weniger zu füttern kann genauso gefährlich werden wie sie zu überfüttern). Dann seid ihr schon bald ein eingespieltes Dosenöffner-Dosenausschlecker-Team!
Go’s statt No Go’s
Dir reicht es nicht aus, die No Go’s zu kennen – weil du lieber aktiv was tun möchtest? Dann stöbere durch meinen Artikel „Tierwohl hoch 9: Was DU als TierliebhaberIn tun kannst„. In den neun Tipps dreht sich alles um die verschiedenen Facetten von Tierwohl, wie ich sie in meinen Alltag einbinde und wie du das auch kannst. Wie ich finde mega wichtig, um unsere Ansichten immer mal wieder von Seiten zu beleuchten, an die wir vorher noch nicht mal gedacht haben… Ich bin gespannt auf dein Feedback!
Yumis Sticker-Schock
Oh mannomann, das war was! Als Meowmy mir aus Quatsch vor ein paar Jahren mal ein klebriges Etwas auf meine kleine Stirn gelegt hat, war Schluss mit lustig… Erst als ich mir die Seele aus dem Leib gerannt bin, ist mir das Ungetüm endlich vom Kopf geflogen!
Das waren ganz schön angsteinflößende zwei Minuten, und Meowmy war auch ganz aufgeregt. Ich glaub, sie hat geschnallt, dass Sticker und ich in diesem Leben keine Freunde mehr werden…